Chapter 012 / der wechselhafte Junge

Ich kann mich nur noch vernebelt an meinen Nachhauseweg erinnern. Ich schien aber wieder in meine Kajüte zurückgegangen zu sein. Nummer 4, wenn ich mich Recht entsinne.

Als ich, auf dem Rücken liegend, so im Bett lag. Wurde mir langsam bewusst, dass ich aufstehen sollte, um mit Graham meine Waffe bei dem schmieden abzuholen. Ich frage mich wirklich, was für eine Waffe es seien könnte. Man konnte gestern bereits auf dem Plaza viele skurrile und einzigartige Waffen sehen. Wie Regenschirme, Lanzen, 3 Schwerter auf einmal und vieles mehr. Dieser Schmied scheint hier ja wirklich ein gutes Geschäft zu machen. Kein Wunder bei dem Ristic.

Ich drehte mich nun zur Tischkante, um von dem Bett zu steigen. Als ich mein Kinn hob, um den Raum vor mir zu sehen, sah ich ein Doppelbett auf der anderen Seite. In dem oberen Bett lag jemand, aber die Bettdecke vermummte die gesamte Gestalt. Was mich aber in diesem Moment mehr beschäftigte, war die Person im unteren Bett.

Es war der Junge von gestern. Ich meine er hieß Varro. Er war der junge, der mir diese gelben Medikamente gab. Und ich habe ihm doch noch versprochen alle seine Fragen zu beantworten.

Mir schwand wirklich die Lust und Laune, um jetzt mit ihm eine Konversation zu führen.

Es schien so, als währen wir beide gleichzeitig aus dem Bett gestiegen. Varro starrte mich an. Seine kurzen tief schwarzen Haare hingen ihm noch halb im Gesicht. Langsam aber ganz langsam begannen seine Mundwinkel, sich nach oben zu bewegen. Er begann zu lächeln?!

Ein wirklich seltsamer Junge dachte ich mir. Wir starrten uns weiterhin an, bis Varro plötzlich auf mich zu kam:

,,Hi! Ich bin Varro, wir haben uns bereits gestern getroffen'' er streckte mir seine Hand zu ,,Ich wünsche dir einen schönen guten morgen''

Ich war noch etwas verwirrt. Sein Verhalten war, als hätte jemand in seinem Gehirn plötzlich ein Schalter umgedreht. Er scheint ja doch ein ganz netter Junge zu sein. Da hat wohl wirklich der erste Schein nur getäuscht.

Wir schüttelten uns die Hände.

Mit gehobener Laune sagte ich ihm: ,,Ich habe dir doch gestern noch versprochen dir deine Fragen zu beantworten, nicht wahr? Ich muss mich jetzt sowieso erstmal anziehen. Also kannst du mir ruhig deine Fragen währenddessen stellen.

Ich imitierte Graham nach, als wir beim Landherren waren. Somit kann ich viel mehr Zeit sparen. Ich habe ja immerhin noch ein Termin mit Graham

Varro: ,,gut dann mach ich das mal! Eigentlich habe ich auch nur 2 Fragen.

Paul: ,,das passt ja gut, dann frag mal''

Varro: ,,STIMMT ES, DASS DU WIRKLICH KEIN RISTIC BESITZT?!'' brüllte er aus.

Seine Lautstärke warf mich ein bisschen aus der Bahn. Immerhin schien noch jemand in diesem Zimmer zu schlafen.

Paul: ,, Ja... Es ist wahr, dass ich kein Ristic besitze. Möchtest du mich jetzt irgendwie auslachen?''

Varro: ,,ganz und gar nicht. Ich finde das super cool! WIE EIN RICHTIGER UNDERDOG!''

Uff... Ich muss mich wohl an seinen Geschreiausbrüchen gewöhnen.

Varro: ,,Meine zweite Frage wäre. Woher hast du diese lustig aussehende Mütze?''

Er deutet auf die Mütze, die ich auf dem Kopf hatte. Es war eine Ledermütze mit Gläsern.

(siehe Lexikon: Paul Hatcher

,,Fliegermütze'')

,,es ist eine alte Mütze, die ich von meinem Vater bekam, als er unser Clan verließ. Wahrscheinlich hat er es mal in einem Wald gefunden''

Varro: ,,wirklich interessant, Cool sieht sie auf jeden Fall aus''

Ich war ein bisschen geschmeichelt. Ich trug diese Mütze eigentlich nur zum Schutz, aber den ästhetischen Fakt habe ich zuvor noch nie wirklich bemerkt.

Paul: ,,Tut mir leid Varro, aber ich muss jetzt zu Graham. Er erwartet mich bestimmt schon!''

,,Gut, dann bis später''