A THEATRE

~Sicht Kira~

„Du wolltest hierher, also beschwer dich nicht, sondern beweg deinen Arsch schneller!", rief ich noch nach hinten, ehe ich ihn nun komplett ignorierte und in Richtung meines Wohnblockes zurückschlenderte

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Yoongi kam nach nur wenigen Sekunden bei mir an und wir gingen nebeneinander durch die leeren Strassen von Seoul. Er sah sich auf dem Weg nach Hause fasziniert um und ich fragte mich, was er sich wohl dachte. Nachfragen tat ich nicht, da ich stur war und das Gespräch auf jeden Fall nicht anfangen wollte.

„Ein Mann kam zu dir nach Hause.", hörte ich Yoongi sagen und beachtete seine Aussage nicht. Was er sagte, interessierte mich nicht, doch als ich diesen Satz erneut durch meinen Kopf gehen liess, weitete ich meine Augen.

„Wie-? Warte, was? Was zur Hölle machen wir denn hier so langsam!", rief ich aufgebracht und wollte losrennen, als er mich aufhielt.

„Dieser Mann schien ein Bekannter von dir zu sein. Er hat deinen Namen gerufen" meinte Yoongi und wurde wieder langsam.

„Es könnte auch irgendein Stalker sein, doch das scheint dir wohl noch nicht eingefallen zu sein!" sagte ich aufgebracht und wollte ihn mit mir ziehen, doch er liess sich nicht bewegen.

„So viel wie ich sehen konnte, war er auf Bildern zu sehen, die du in deinem Haus aufgestellt hast. Ausserdem, wer sollte so hirnverbrannt sein und eine Göre wie dich verfolgen?", sagte er noch genervt und seine letzten Worte ignorierte ich gekonnt und wurde somit besorgt. Entweder es war Hyunjin oder mein Vater und bei diesen beiden Möglichkeiten kam mein Vater eher in Frage, da meine Familie einen zweiten Schlüssel zu meiner Wohnung haben. Ich hatte im Falle eines Notfalls den zweiten Schlüssel meiner Wohnung an meine Familie übergeben. Was mich aber am ehesten besorgte war, dass mein Vater so spät am Abend hier herkam. Er musste mindestens zweieinhalb Stunden fahren, um hier anzukommen. Dies musste bedeuten, dass was Ernstes passiert war.

„Klang er besorgt?", fragte ich und ging mit ihm weiter, doch schneller als zuvor, was Yoongi nicht wirklich zu gefallen schien.

„Er schien etwas besorgt zu sein.", antwortete er mir und ich nickte bloss. Jetzt dachte ich wieder an seine vorherige Antwort zurück.

„Ach, wer ist eigentlich so hirnverbrannt gewesen und ist mir von meinem Haus bis jetzt gefolgt?", entgegnete ich nun und sah kurz über meine Schulter zu ihm nach hinten und hörte bloss ein kurzes genervtes Zischen von ihm, ehe ich mich wieder nach vorne drehte und ihn nicht mehr beachtete.

Als wir an meinem Wohnblock ankamen, öffnete ich, ohne nachzudenken die Türe und rannte das Treppenhaus nach oben. Sofort zog ich meine Wohnungstür auf und sah mich sogleich um.

„Appa?", rief ich und wartete besorgt auf eine Antwort, während ich mich bereits in meiner kleinen Wohnung umsah. Es sollte nicht schwer sein ihn zu finden, da meine Wohnung ziemlich klein war.

„Oh mein Gott, Kira! Ich war kurz davor die Polizei zu rufen!", hörte ich plötzlich und dann kam auch schon mein Vater aus meinem Zimmer und nahm mich in seine Arme. Mit einem erleichterten Lächeln erwiderte ich die Umarmung und atmete aus.

„Wo warst du denn? Hyunjin und wir hatten uns solche Sorgen gemacht und haben versucht dich zu erreichen. Und warum hast du dein Handy hiergelassen?", fragte er sofort und ich erstarrte. Ich hatte Yoongi vergessen in meinem Stress.

„Oh, ähm ..."

„Oh, hast du einen Freund?", fragte er plötzlich und hob seine Augenbrauen, als er jedoch hinter mich sah, erblickte er den sogenannten "Prinzen" aus dem 16. Jahrhundert. Dies wusste er jedoch nicht und somit war es desto komischer, denn Yoongi hatte verdreckte, zerrissene und wenige blutbefleckte Überreste auf seiner Kleidung.

„Guten Tag...", begrüsste mein Vater Yoongi sogleich, doch sein Blick schien nicht gerade glücklich zu sein.

„Ja, ähm... Das ist Min Yoongi von meiner... Uni. Ja genau, er ist von meiner Uni und ich habe ihn gerade von einer Aufführung abgeholt.", stellte ich ihn vor und als ich rüber zu Yoongi sah, war sein Blick undefinierbar. Er sah meinen Vater an und danach mich, ehe er nickte und einfach mitspielte.

„Guten Tag, Herr Kim. Schön sie kennenzulernen. Es tut mir leid, mich so ihnen vorstellen zu müssen. Meine derzeitige Kleidung scheint sie wohl ziemlich zu irritieren.", stellte sich auch nun Yoongi vor und ihn so zu hören, war überraschend. Ich musterte ihn kurz ehe ich mich wieder an meinen Vater wendete, der nun etwas gelassener war.

„Also hast du mit ihm in einem Theater mitgespielt? Sag das doch gleich! Ich dachte schon, du hättest dich an deinem Hals verletzt.", sagte mein Vater an mich gerichtet und ich war erstarrt. Ich hatte völlig vergessen, dass ich auch in dieser Welt die Verletzungen mit mir trug.

„Sie wurde im Theater ... verkleidet.", meinte Yoongi und schien etwas zu zögern. Wusste er etwa nicht was ein Theater war? Das sollte er doch kennen, oder war er noch nie in einem Theater?

„Das hat so ein Theater an sich. Wir haben nämlich das 16. Jahrhundert vorgespielt mit den Königen" sagte ich und mein Vater nickte.

„Das ist schön. Du hättest uns das erzählen sollen, dann wären Eomma und ich zu den Aufführungen gekommen. Aber nun sollte ich gehen, Kleines.", meinte mein Vater und ich nickte.

„Da fällt mir ein. Willst du denn nicht lieber hier schlafen? Die Fahrt nach Hause dauert lange und es ist bereits dunkel.", fragte ich mit einem besorgten Unterton nach und Yoongi musterte mich.

„Nein, nein. Deine Eomma* wartet auf mich und deswegen gehe ich jetzt lieber.", sagte er und nahm mich nochmal fest in seine Arme.

„Viel Spass mit dem jungen Mann.", flüsterte er und ich seufzte genervt.

„Ich werde versuchen euch regelmässiger anzurufen. Pass auf dich auf.", sagte ich und ging nicht auf seine Aussage ein, danach verabschiedeten wir uns. Nachdem er aus meiner Wohnung ging und er auch aus dem Wohnblock schlenderte, stand ich am Fenster und sah zu ihm runter. Mein Herz schlug schneller und auch meine Handflächen fingen an zu schwitzen.

Als mein Vater in sein Auto stieg und mir aus dem Autofenster zuwinkte, winkte ich sanft zurück und sah zu wie er die Strasse runterfuhr und in die dunkle Nacht verschwand.

„Und jetzt zu dir Min Yoongi!"

Wörter*:

Eomma – Mutter, Mama

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1012 Wörter