Land der Schatten

An diesem Tag legten sie den Großteil der verbleibenden Strecke bis zum Rand der Brustbein-Ebene zurück. Die Nacht zollte Godgrave nie ihren Besuch, doch andernorts hätte sich die Sonne bereits dem Horizont geneigt.

An diesem merkwürdigen und schaurigen Ort herrschte niemals Dunkelheit. Der graue Himmel erstrahlte in diffusem Licht, und das weiße Gebein wurde hier und dort von leuchtend zinnoberrotem Gras gesprenkelt...

Eigentlich sollte es niemals dunkel sein.

Nephis verlangsamte ihr Reittier, als sie in die Ferne spähte, ein vertrackter Ausdruck breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Was ist das?"

Dort draußen, in weiter Ferne, wirkte es als hätte jemand einen Eimer schwarzer Farbe über die Welt ausgekippt. Die Dunkelheit, die es in Godgrave eigentlich nicht geben sollte, verschlang die Ebene, und das zersplitterte Licht des sturmgepeitschten Himmels war dagegen machtlos. Die finsteren Schatten beharrten, ungestört vom grellen Tageslicht um sie herum.

„Wie ist das möglich?"