Ruf der Pflicht (Teil 2)

Vastor gab ihr einen sanften Kuss und wünschte sich, er könne mit ihr zu Hause bleiben.

"Wie lange wirst du fort sein?" fragte Zinya.

"Ich weiß es nicht. Es sieht schlecht aus, Zinya. Wirklich schlecht. Wir müssen vielleicht sogar die Hochzeit verschieben."

"Die Hochzeit ist mir gleich. Ich möchte nur, dass du lebend zurückkehrst." Sie umarmte ihn fest und nahm die immense Kraft wahr, die sein gedrungener Körper so gut verbarg, dass sie sogar ihm selbst verborgen blieb.

Doch Vastors Macht war sanft und seine Berührung stets zärtlich. Er erhob nie seine Stimme gegen sie, nicht einmal, wenn sie stritten.

Schon damals, als sie für ihn nur eine namenlose blinde Frau war, hatte Vastor sie immer respektvoll behandelt, ohne die Verachtung oder das Mitleid, das ihre Blindheit sonst oft auslöste.