Der Tunnel wurde enger, je näher Neveah dem Höhleneingang kam. Es wurde auch heißer, ein großer Unterschied zu der Kälte, die Neveah gewohnt war. Jedes ihrer Atemzüge brannte in ihrer Kehle und füllte ihre Lungen mit Schwefel und etwas Schwererem.
Als Neveah die weitläufige Kammer betrat, konnte sie schließlich den plötzlichen Temperaturwechsel verstehen. Von den Wänden bis zum Boden war die gesamte Fläche der Höhle auf verschiedene Weise aufgerissen. Die Risse ähnelten Adern aus geschmolzenem Licht, die gefährlich schimmerten und sich bei jedem Bodenbeben weiter ausweiteten. Die Adern hatten ihren Ursprung in einem großen Becken im Zentrum der Höhle, einem Abgrund, in dem Magma brodelte und in wütenden Wellen gegen die Ränder der Grube schwappte.
Neveahs Herz rutschte in den Magen. 'Das Herz des Vulkans ... es ist wieder aktiv.'
Über dem Abgrund spannte sich eine Brücke aus zerklüftetem Gestein bis ins Zentrum der Kammer, und auf dieser Brücke stand Adrienne.