14. ein Versprechen

Sie sah es nicht kommen, sie ahnte nicht wen sie sich ungewollt zum Feind gemacht hatte mit ihrer großen Klappe.

Sabrina stand plötzlich hinter ihr und stellte ihr ein Bein sodass sie der Länge nach über den Schulflur schlitterte.

Beim aufprallen gab Laura nur ein "aargh" von sich.

"Das passiert mit allen die sich mir in den Weg stellen.

Ich hoffe das du es nun verstanden hast. Denn Alexander gehört mir.

Ich hatte ihn bereits vor dir und war seine erste."

Dann liefen sie und ihre Schoßhunde an ihr vorbei und Laura war wieder allein auf dem Korridor.

Kurze Zeit verstrich, in dem moment fragte sich Laura was gerade geschehen und womit sie das verdient hatte.

Sie wollte doch einen Neuanfang und ein ruhiges Jahr um ihr Abitur zu machen.

Aber durch dieses kurze, aufschlussreiche Gespräch hatte sich alles geändert für sie.

"Entschuldigung, kann ich dir helfen?" kam wie aus dem nichts plötzlich eine zarte Frauenstimme und vor Laura war eine ausgestreckte Hand.

Laura blickte das Mädchen vor sich genauer an und empfand sie nicht als Feind, vielleicht sogar als eine spätere Verbündete gegen Sabrina.

"Ja gerne. Ich bin übrigens..."

"Laura aus Deutschland, die Tochter von Gerard dem Alpha. Ich weiß schon wer du bist."

Als die beiden jungen Frauen sich gegenüber standen, sah Laura sie etwas verwundert an.

Woher wussten alle wer sie ist?

"Komm mit mir, ich bringe dich zum Mittagessen bevor du noch von den Knochen fällst..."

Lachte das fremde Mädchen sie freundlich an.

So verbrachten die zwei jungen Frauen den gesamten Unterrichtstag miteinander und lernten sich besser kennen.

So erfuhr Laura dass das Mädchen welche ihr geholfen hatte Beatrix hieß und vom Loch Ness Rudel stammte.

Dieses war jedoch durch Rudel Rivalitäten ausgelöscht worden.

Und sie war die letzte aus ihrem Rudel die übrig geblieben war, seitdem war sie ein Omega Wolf und zog von Ort zu Ort auf der Suche nach einem neuen Rudel.

Sie war eine sehr starke Kämpferin die mit Pfeil und Bogen genauso gut umging wie mit einem Schwert.

Am Ende des Tages machte Laura ihr einen Vorschlag, der Beatrix die Tränen in die Augen trieb.

"Du bringst mir bei so eine starke und taffe Kriegerin wie du zu werden und dafür lege ich bei meinem Vater ein gutes Wort ein so dass er dich vielleicht aufnimmt."

Sie sah die Rothaarige überrascht an, denn mit so viel Nettigkeit hatte sie nicht gerechnet.

"Das würdest du wirklich für mich tun? Du kennst mich doch erst seit heute.

Wie kommst du auf die Idee so etwas für mich eine fremde, zu tun?"

"Ob du es mir glaubst oder nicht, ich war lange Zeit wie eine Nomadin durch meine Mutter und zog von Ort zu Ort. Ich weiß sehr gut wie du dich fühlen musst wenn man keine Heimat hat und dadurch auch keine Freunde.

Ich bin der Meinung wir zwei Mädels müssen zusammen halten. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um dir ein neues Rudel und eine Heimat zu bieten wenn du mir im Gegenzug dafür hilfst stärker zu werden."

Beatrix nickte ihr stumm zu,  da sie vor Vorfreude und Dankbarkeit ihrer Stimme nicht traute.

"Komm wir gehen nach draußen, da der Unterricht ja zu Ende ist. Mein Betawolf wartet draußen auf mich."

Beatrix und Laura gingen gemeinsam nach draußen und lachten gemeinsam über die ein oder andere erzählte Geschichte aus ihrer Vergangenheit.

Alexander beobachtete die zwei jungen Frauen wie sie miteinander lachten und war glücklich seine Gefährtin so herzhaft lachen zu sehen.

Seitdem sie bei ihnen angekommen war hatte sie noch nicht einmal so von Herzen gelacht.

Auch wenn sie grinste oder kicherte mit ihm, aber so hatte er sie noch nicht lachen gesehen.

Dies bereitete ihm und seinem Wolf Blue die größte Freude und ihm ging das Herz dabei auf.

Er lächelte sie an und begrüßte seine Geliebte.

"Hey Süße, wie war dein erster Tag? Wie es scheint hast du schon eine Freundin gefunden, willst du uns nicht einander vorstellen?"

"Beta, ich bin Beatrix vom Loch Ness Rudel. Bzw war ich von diesem Rudel."

Laura klinkte sich mit ein und erklärte es ihm etwas ausführlicher.

"Ihr Rudel wurde ausgelöscht und sie ist ein Omega. Aber das ist mir egal, denn sie stand mir heute zur Seite als ich dringend jemanden brauchte. Mein Tag war interessant, stressgeladen und auch schön durch Beatrix.

Ich erzähle dir später mehr, Liebster. Bekomme ich jetzt endlich eine ordentliche Begrüßung?"

lachte Laura ihren Beta und Gefährten an.

Dieser brummte nur was und zog sie an sich mit einem animalischen Knurren und leuchtenden Augen, bevor er sie stürmisch küsste. Nach ihrem alles verzehrenden Kuss guckte Laura Beatrix etwas beschämt an und fragte sie:

"weißt du eigentlich schon wo du über Nacht bleibst?

Hast du momentan ein Zuhause?

Oder wie machst du es momentan?"

"Mach dir keine Sorgen Laura.

Ich habe erstmal eine Unterkunft bei einer netten älteren Dame im Dorf.

Ich helfe ihr im Laden aus und darf dafür bei ihr schlafen. Aber nett das du gefragt hast. Morgen nach der Schule beginnen wir mit dem Training bei dir daheim.

Bis morgen."

und damit verschwand Beatrix zwischen den Bäumen.

Alexander hob fragend eine Augenbraue.

Er fragte sie in Gedanken:

Was meinte sie mit Training?

Was für ein Training?

Ist heute etwas vorgefallen in der Schule?

Laura erklärte ihm grob was sie sich dabei gedacht hatte.

Beatrix wird mich trainieren in Kampfsport, in Selbstverteidigung und im Umgang mit Waffen.

Denn es ist etwas vorgefallen und ich will lernen mich selbst zu verteidigen und andere zu beschützen.

Da war eine Mitschülerin die etwas Probleme gemacht hat...

Dadurch wurde er bloß noch neugieriger.

"Willst du darauf weiter eingehen, süße?"

Sie schüttelte den Kopf, erklärte es dann aber trotzdem kurz:

Das war ein harmloser Zickenkrieg, typisch Schule. Nichts weiter von belang.

Laura dachte ungewollt nochmal an den Vorfall in der Schule zurück und was Sabrina ihr gesagt hatte.

Alexander fuhr abrupt das Auto an den Straßenrand, drehte sich zu Laura um und knurrte:

Dieser Zickenkrieg begann durch Sabrina?

Sie hat dir... Was... an den Kopf geworfen?

Laura zuckte etwas zusammen, denn so hatte sie Alexander noch nie gesehen.

So besitzergreifend, so wild und so... so wütend?

"Sabrina hieß das Mädchen was mich im Flur heute um gerannt hat, sie behauptete du gehörest ihr und sie wäre deine erste gewesen.

Was bedeutet das?

Hast du mir etwas zu sagen Lex?"

Sie benutzte absichtlich die Abkürzung seines Namens und wollte dem nun auf den Zahn fühlen was eventuell zwischen den beiden war.