Unterricht

Wenige Tage später erschien ein Privatlehrer. Mia wollte sich die größte Mühe geben, und ging wissbegierig in die erste Unterrichtsstunde. Der Privatlehrer hieß Telton, und wollte entweder „Sir" oder „Herr Telton" genannt werden. Da Estoncreck schon immer „Sir" genannt werden wollte, entschied sich Mia für „Herr Telton".

Telton war nur scharf auf das Geld gewesen. Er wusste, dass das Gefäß eine Bürgerliche war, und hatte eigentlich kein Interesse ihr was beizubringen. Dennoch tat er es. Wenigstens war sie nicht ganz dumm, dachte sich der Lehrer. Das Alphabet konnte sie nach einem Tag fehlerfrei selbst schreiben.

Aber Mia merkte natürlich den Verdruss des Lehrers. War es ihm zuwider sie zu unterrichten? Warum bloß? Abends aß Mia schweigend ihr Essen. Der Herzog musste eh arbeiten gerade, und so aß sie alleine. Auch ins Bett ging sie allein. Sie weinte sich in den Schlaf.

Als mitten in der Nacht der Herzog nach einem langen Arbeitstag, und einem späten Mitternachtssnack ins Zimmer kam schlief Mia schon. Sie lag mit dem Rücken ihm zugewendet, sonst hätte er ihre Tränen noch gesehen.

Am nächsten Morgen fehlte Mia der Appetit. Aber sie wusste, dass sie sonst hungern müsste bis zum Abend. Darum kaute sie an etwas Toast herum. Der Herzog sah mit Besorgnis ihren mangelnden Appetit, aber sagte dazu erstmal nichts. Mia ging wieder zum Unterricht, und versuchte echt mitzukommen. Aber am Ende des Tages hatte sie das Gefühl, dass sie lieber aufgeben sollte. Zwar konnte sie das Alphabet, aber die Wörter, die für sie so einfach waren, waren hier so schwer. Ein einfaches „Guten Morgen" war „kin an floriaana" und „Guten Abend" „kin an lunariana". Es machte sie echt depressiv es nicht hinzubekommen, und der Herzog war auch wieder abends nicht anwesend. Sie aß nur etwas Salat. Der Butler sah dies, und berichtete es dem Herzog, als Mia schon zu Bett ging. „Sir, ich denke Mia kommt mit ihren Lehrer nicht klar." sagte der Butler. „Wie kommst du drauf, Jangi?" „Mia hat heute extrem wenig gegessen. Und sie sah heute früh und heute Abend sehr bedrückt aus." antwortete der Butler. „Ich danke, und werde es weiter beobachten." sagte der Herzog.

Am nächsten Morgen stand der Herzog extra früh auf. Er beobachtete Mia, die noch vor sich hin schlummerte, aber wirklich sehr blass war. Er ging aus dem Zimmer und direkt zur Küche, wo er einem Diener befahl ein Frühstückstablett fertig zu stellen. Dies war für Mia. Wenig später ging er nach oben mit dem Tablett. Mia kam schon aus dem Raum raus, und als er sie sah, stellte er selbst fest, dass sie wirklich krank aussah. „Mia!" rief er. Sie drehte sich zu ihn um, und lächelte. Aber es erreichte nicht ihre Augen. „Herzog Ligustina. Guten Morgen." sagte sie. „Du musst noch was essen." meinte der Herzog. Sie schüttelte den Kopf. „Nianto." sagte sie, was „Nein" bedeutete. Er war stolz, dass sie schon was in seiner Sprache sagen konnte. Aber sie sah total elend aus. Sie ging an ihm vorbei, während er nun überlegte, was er tun sollte.