Unbewusst

Als die letzten Fesseln von ihrer Haut fielen, entfalteten sich Tanias Flügel. Instinktiv versuchte sie, sie aufzuspannen, trotz des Schmerzes, der durch ihren Körper zuckte, doch es gelang ihr nicht. Dies war die schlimmste Pein, die sie je ertragen hatte, und jetzt schien sie tausendfach verstärkt. Sie schrie auf, als unerträglicher Schmerz sie durchfuhr. Das war nicht das, was sie erwartet hatte, als sie endlich ihre Flügel bekommen würde. Sie kamen ihr vor wie gewaltige Felsen, die auf ihrem verbrannten und misshandelten Rücken lasteten. Der Schmerz war so intensiv, dass ihr die Kühle des Schnees, in den sie fiel und der sie bedeckte, fast schon angenehm vorkam. Kurz bevor sie das Bewusstsein verlor, wusste sie nur noch, dass sie von ihren eigenen Flügeln umhüllt war. Sie waren weiß und etwas Goldenes schimmerte auf, doch dann glitt sie in die Finsternis.

Es folgten Albträume.