Der verlorene Sohn

Unterwegs reichte Fabian das rollende Essenstablett an das Dienstmädchen weiter. Wir blieben still, während wir uns zum Garten begaben, um unsere Diskussion fortzusetzen.

Einhüllende Stille ließ meine Unruhe wachsen. Fabians letzte Bemerkungen hallten wiederholt in meinem Kopf wider.

"Massaker...", flüsterte ich und umklammerte mein Kleid.

Ein Massaker hatte stattgefunden, als der Herzog in die Hauptstadt gerufen wurde? Warum? Wie? Aus welchem Grund?

Eine Flut von Fragen stieg in mir auf; ich war besorgt. Die Hauptstadt, sie wirkte nun wie ein furchteinflößender Ort, und wir würden uns später aufmachen, genau dorthin zu gehen.

Als wir im Garten ankamen, drehte sich Fabian um, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und lächelte mich an.

"Keine Sorge, Mylady. Das waren die unruhigen Jahre nach dem ewigen Schlaf des verstorbenen Königs."

Ich presste die Lippen zusammen. Das machte mich kein bisschen weniger besorgt.