Oberflächlich betrachtet wirkte Shen Liangchuan durchaus nicht krank.
Seine Gesichtsfarbe war frisch und er war bester Laune. Seine Selbstkontrolle war derart perfektioniert, dass man ihm nicht ansehen konnte, ob er geschlafen hatte.
Erst wenn er ungestört war, zeigte er seine Schwächen.
Qiao biss sich auf die Lippen, als sie darüber nachdachte.
Je mehr er sich so verhielt, desto mehr litt sie innerlich.
In der vergangenen Nacht war sie absichtlich wach geblieben.
Sie lag reglos im Bett, bis es dämmerte.
Die Minuten und Sekunden krochen nur so dahin, jeder Augenblick fühlte sich wie eine Ewigkeit an – ein erschreckendes Gefühl.
Sie hatte nur eine Nacht durchwacht, während er schon mehr als zwei Wochen keinen Schlaf gefunden hatte.
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Qiao Lian hatte sich mit Song Yuanxi um 17 Uhr in der Praxis des Psychologen verabredet.
Bereits um 16 Uhr kam Qiao Lian in der Praxis an und wartete zwei Stunden lang vor der Tür. Von Song Yuanxi fehlte jede Spur.