Fragen über Fragen

Julia wachte auf, und spürte Kai hinter sich. Er hatte gesagt, dass er nur sie wollte. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus, und ließ sie lächeln. Sie stand auf, und ging ins Badezimmer. Noch immer kam es ihr seltsam vor 364 Tage im Jahr so auszusehen. Ständig klein. Sie fragte sich, ob Kai ihr erlauben würde die Schule zu besuchen oder überhaupt sich weiterzubilden. Aber vielleicht war das auch nicht üblich bei Werwölfen. Julia wusste hierzu nichts. Sie war ja, seit sie drei Jahre alt war bei ihm. Aber was wusste sie schon von dem Alltag eines Werwolfes? Nichts, wie sie feststellen musste. Allerdings nicht verwunderlich, wenn man ewig eingesperrt war. Sie seufzte. Das waren viele Themen, die sie besprechen wollte. Hoffentlich war Kai nicht sofort sauer, dachte sie sich noch, als sie eben genau ihn hinter sich spürte, und dann im Spiegel sah.

„Guten Morgen, Mate." „Guten Morgen, Kai." antwortete sie. „Warum hast du geseufzt? Was belastet dein hübsches Köpfchen?" fragte er, und hob sie bei der letzten Frage hoch, und küsste ihre Stirn bevor er sie auf seine Schulter setzte.

„Kai, kann ich die Schule besuchen?" fragte sie, wo sie das es als die einfachste Frage sah. „Nein." seufzte er. „Das geht nicht. Du bist der einzigste Mensch hier im Rudel. Und in der Schule toben die Welpen rum. Du würdest dich dabei nur schwer verletzen." erklärte er ihr. „Oh…" sagte sie traurig. „Warum? Möchtest du lesen lernen?" fragte er. Sie nickte eifrig. „Ja, und rechnen. Ich will dir mal eine Hilfe sein." sagte sie zu ihm. Er küsste ihren Kopf. „Das warst du schon. Ohne dich wäre ich längst nicht mehr ich selbst oder zumindest nur noch teilweise." sagte er liebevoll zu ihr. Julia überlegte, ob sie ihn noch was fragen sollte, aber ließ es, als er sie nun zum Esszimmer brachte, wo das Frühstück wartete.