Zehn Sekunden

Mo Yans Stimme war ruhig, dennoch spürte Shao Meiyun, dass sich etwas Gefährliches darunter verbarg. Sie hatte jahrzehntelang als Jägerin gearbeitet und wenn sie keine Gefahr wahrnehmen konnte, wäre all ihre Erfahrung umsonst gewesen.

Sie ballte die Fäuste und hustete leise. "Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen, Madame Mo." Shao Meiyun hatte zwar einige Vermutungen, wagte es jedoch nicht, diese anzusprechen. Sie konnte nur Unwissenheit vortäuschen, denn sie wusste, dass Mo Yan nicht der Typ war, der die Geduld verliert. Aber wenn sie die Geduld verlor, fürchtete selbst die Kaiserin ihr Temperament.

Shao Meiyun drehte sich zu ihrer ältesten Tochter um, die ihre stillen Befehle verstand. Sie trat vor und sagte dann zu Mo Yan: "Madame Mo, ich denke, Sie sollten aufhören. Wenn Sie umdrehen und gehen, werden wir die Sache auf sich beruhen lassen. Andernfalls muss ich die Polizei rufen." Shao Zhou drohte Mo Yan, obwohl ihr Herz wild in ihrer Brust pochte!