Gib mir meine Schwester zurück (2)

"Mir geht es gut", wiederholte Mo Xifeng, während sie voranschritt. Ihre Schwester war in Gefahr; wie konnte sie da nur zur Ruhe kommen? Mo Xifeng glich einer Besessenen. Das Einzige, was für sie zählte, war ihre Schwester Mo Qiang. Alles andere war belanglos, denn niemand anderer lag ihr am Herzen.

Was bedeutete schon Ruhe? Was bedeutete Essen? Welchen Sinn hatte das Leben überhaupt ohne ihre Schwester?

Niemand konnte Mo Xifengs Obsession nachvollziehen, doch obwohl Mo Qiang nie Liebe für sie empfunden hatte, strebte Mo Xifeng nach der Akzeptanz und Verehrung durch ihre Schwester. Sie bedurfte keiner anderen Anerkennung als dieser.

Nun, da sie diese Liebe erfahren hatte, war es, als hätte ein Raubtier Blut geleckt. Sie konnte Mo Qiang nicht aufgeben und sich nicht damit abfinden, dass ihre Schwester fort und für immer verschwunden war.