Geteilter Schmerz

Das Frühstück war weiterhin komisch, aber Ravina war zu müde, um sich darum zu scheren. Schon das Sitzen fiel ihr schwer. Wie üblich eilten alle davon und ließen sie mit Aaron und Araminta zurück.

"Ich gehe zum Stall. Möchtest du mitkommen?", fragte Aaron.

Ravina nickte.

"Was ist wirklich mit deinen Händen passiert?", fragte er, als sie zum Stall gingen. "Du konntest dich doch nicht an beiden Händen schneiden."

"Ich habe eine seltsame Angewohnheit, mir die Haut abzuziehen", gestand sie ihm.

Er runzelte die Stirn. "Warum?"

"Ich bin nicht sicher. Es fühlt sich einfach gut an und ich kann nicht anders. Es verschafft mir Erleichterung."

"Von was?", fragte er neugierig.

"Vom Schmerz."

"Aber...", er war verwirrt und sie konnte es verstehen.

"Aber das tut doch auch weh?"

"Ja."

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich kann es nicht erklären."

Er nickte besorgt. "Gibt es keine andere Art, wie du Erleichterung finden kannst?"