Stille war auch ein Geräusch des Krieges

"Wie seltsam. Es war so ruhig, und doch ist der Gestank des Todes unverkennbar."

Ismael spähte durch das Fenster, um zu sehen, was draußen vor sich ging. Doch abgesehen von den Soldaten, die den neuen Palast bewachten, schien nichts Ungewöhnliches zu sein. Gerade eben waren sämtliche Monarchen so diskret und leise wie möglich aus ihren Quartieren in den neuen Palast evakuiert worden.

"Das Geschrei der Soldaten und das Klirren des Kampfes sind nicht die einzigen Geräusche des Krieges, König Ismael." In dem Salon, in dem sich Veronika gerade aufhielt, goß sie sich ein Glas Wein ein. "Zu ihm gehört auch die Stille."

Veronika hielt inne und warf Ismael einen Blick zu, als sie das Weinglas anhob. "Das wissen wir beide. Der Krieg beginnt schließlich innerhalb der Palastmauern und unter den Adligen."

"Das kann ich nicht bestreiten." Ismael kratzte sich am Hinterkopf und ging zurück zum runden Tisch.