Mein Herr Ehemann

Lina ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Selbstbewusst hielt sie den Kopf hoch und ihr Gesicht blieb unbewegt. Die Kaiserin hasste alle Kinder der Nebenfrauen und machte nicht den Kaiser verantwortlich für die vielen Affären. Es war ihre Methode, um alle unter Kontrolle zu halten – durch eine unbedeutende Dienerin.

"Ich könnte mich irren, aber ist es Dienerinnen gestattet, königliches Blut zu missachten?" fragte Lina unschuldig und neigte den Kopf, als wäre es eine harmlose Frage. Sie provozierte damit sicherlich die Kaiserin, deren ausdrucksloses Gesicht kurz entgleiste. Ihre Augen verengten sich.

"Mal angenommen, Miah, wird Frechheit gegenüber einer Prinzessin nicht mit dem Tod durch Auspeitschen geahndet?" führte Lina weiter aus und legte dabei nachdenklich ihren Finger ans Kinn.

Die Obermagd erstarrte bei diesen kühnen Fragen. Sie senkte den Blick, sichtlich erschüttert von Linas Worten. Weitere Mägde waren anwesend und beobachteten das Geschehen.