Sierra wollte ihrer Tochter die Hand reichen, hielt sich aber zurück, als sie den verräterischen Ausdruck in deren violetten Augen sah. Evanthe legte eine Hand auf Sierras Schulter und rieb sie sanft, als wollte sie ihr den Mut geben, weiterzusprechen.
Es war offensichtlich, dass es Sierra schwerfiel, dieses Gespräch zu führen, und angesichts Serens zitternder Gestalt, war auch für diese die Wahrheit schwer zu schlucken. Doch früher oder später musste die junge Frau es lernen. Die Wahrheit könnte zwar bitter sein, sie jedoch in Unwissenheit zu lassen, war tatsächlich etwas grausam.
Sierras stabile Stimme erreichte Serens Ohren.
"Deine Mutter war die erste, die dich verflucht hat, doch die Göttin vertraute ihr nicht und legte ihrerseits einen zweiten Fluch auf dich..."
Ein bitteres, hilfloses Lachen entwich Serens Lippen. "Meine Mutter hat mich verflucht? Sie tat...?" Wozu? Um mich zur perfekten Gefäß zu machen?