Kapitel 80 Teil 4

Angelika erwachte und fror. Sie blickte hinaus in die Nacht. Der Himmel war klar, und der Mond strahlte hell. Sie zog ihre Decke enger um sich und rollte sich zusammen, um das Zittern ihrer Glieder zu beruhigen, doch sie spürte eine feuchte und ölige Schicht, als sie sich bewegte. Sie schwitzte. Ihr Kleid war auf dem Rücken feucht, ebenso ihre Stirn und ihr Hals.

Angelika fragte sich, wo Lord Rayven war. Er hatte den ganzen Tag an ihrer Seite verbracht, ihr vorgelesen, sie zum Essen und Schlafen ermuntert. Weil sie seine Reaktionen so genoss, tat sie sich schwer, ihm zu gefallen. Es würde ihm guttun, zu erfahren, wie es sich anfühlte, mit Sturheit, Schmollen und Grübeln umzugehen. Jetzt musste er erschöpft sein und schlafen, nachdem er sich den ganzen Tag um sie gekümmert hatte. Sie wollte ihn nicht stören, doch plötzlich kam ihr ein Gedanke. Ein paar Mal war er erschienen, wenn sie einen Albtraum hatte – so, als hätte er direkt vor ihrer Tür gestanden.