"Chuunibyou's Debüt"

Ein neues Buch mit einem Baby als Protagonisten ist erschienen! Lies "Ich werde immer ein Baby sein!" Jetzt!

Was... ist das?

Ein Mädchen stand vor einem Ganzkörperspiegel. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihr Spiegelbild an. Ihre Hände zitterten. Ungläubigkeit lag auf ihrem zarten Gesicht.

Ist das... ich?

Nein.

"Das... das ist nicht mein echter Körper!" rief das Mädchen und ihre sanfte, scheue Stimme hallte im mittelalterlich eingerichteten Raum wider.

Seltsamerweise war der Raum mit zahlreichen Babyspielzeugen dekoriert und das Interieur so kindlich, dass es einem Erwachsenen peinlich wäre, hier einzutreten.

Genau. Es war ein Zimmer für ein Baby.

"Das kann nicht sein. Ist das ..." Das Mädchen biss sich auf die Lippen. Tränen füllten ihre Augen und Schnodder lief ihr aus der Nase.

Ist das die berühmte Wiedergeburt... in einer anderen Welt?

Ein Schauer lief dem Mädchen über den Rücken bei dem Gedanken. Sie wollte sich auf die Wange schlagen, konnte es jedoch nicht ertragen, die prallen Wangen des Mädchens im Spiegel zu verletzen.

Nein, es ist kein Mädchen. Es ist nicht einmal ein kleines Mädchen.

Es ist ein Kleinkind.

"Ich bin ... in einer anderen Welt?" keuchte das Mädchen - das Kleinkind. Die Tränen am Rand ihrer Augen nahmen zu. Ihr Körper zitterte heftig und ihre Augen röteten sich.

Wäre jemand hier, würde er das Bild eines Kleinkindes sehen, das gleich zu weinen anfängt.

"F-" das Mädchen wollte ein Wort aussprechen.

F*ck? Frick? Verflixt – verdammt?

"F-" das Mädchen holte tief Luft, als sie ihren durchdringenden Schrei vorbereitete.

"PHÄNOMENAL!!"

...

Wäre jemand anwesend, würde er vor Schreck aufschreien beim Anblick eines schreienden Kleinkindes mit hochrotem Gesicht. Das Kleinkind sprang leicht auf, während ein strahlendes Lächeln sein Gesicht erfüllte.

"Ja, ja, ich habe es geschafft! Ich bin in einer anderen Welt! Ich habe die Wiedergeburt geschafft! Ah, ah! Diese schäbige, verdächtige magische Schriftrolle, die ich für 200 Dollar gekauft habe, hat funktioniert!" Das Mädchen brach plötzlich auf dem Boden zusammen und wälzte sich hin und her, ohne sich um ihre Würde zu kümmern.

Was ist schon Würde? Kann man das essen? Pah!

"Ah, ah. Endlich. Endlich!" Das Mädchen kicherte, als wäre es besessen.

Es versuchte, sein klopfendes Herz zu beruhigen, doch das war schwer. Es schnaufte schwer, während es seinen Körper umklammerte und behandelte, als wäre er das Wichtigste auf der Welt.

"Äh, mein Körper. Mein neuer Körper! Ahhh, du bist so süß!"

Das Mädchen sabberte über sein eigenes Aussehen, während es sich dem Spiegel näherte. Es legte seine kleine Hand auf den Spiegel und strich langsam über sein seidiges Haar.

"Helllila Bob-Haar? Owaaa, es glänzt. Wow, wow, so weich!"

Das Mädchen bewunderte ihr Haar, hörte aber auf, es zu berühren, wo es nur bis zum Nacken reichte. Stattdessen zogen ihre kleinen Hände zum Rand ihrer Augen.

Ein Paar große blaue Augen, die die Farbe des Meeres ähnelten - tief, doch rein und ohne Sünde - starrten in den Spiegel.

"Sind das wirklich meine Augen? Sicher, das ist kein Juwel ..."Das Mädchen war beeindruckt, als sie ihre pummeligen Finger zum Berühren ihrer Nase bewegte.

"Kleine Nase... aber warum sieht sie so hochnäsig aus? Ach, das kann doch keine Schurkin sein, oder?"

Das Mädchen brummte und begann, ihr Gesicht und ihre Wangen zu berühren.

Schneeweiße Haut, prall und weich wie ein Mochi. Sie versuchte, sich in die Wange zu kneifen, und sie federte nur leicht zurück.

Owaaa, so aufgebläht! Flauschig! Ist das wirklich mein Körper?

Das Mädchen konnte ihren Augen immer noch nicht trauen. Sie fuhr fort, ihr Gesicht zu berühren, und dieses Mal berührten ihre kurzen Finger ihre Lippen.

Kleine rosa Lippen, gleich zerstreuten Kirschblütenblättern. Prall und frisch, erinnerten sie die Menschen an den warmen Frühling.

Schön. Süß. Bezaubernd.

Diese drei Worte konnten das kleine Mädchen, das kleiner als die Knie eines Erwachsenen war, nicht vollständig beschreiben.

Jeder wäre entzückt, ein solch schönes und charmantes Gesicht zu haben –

wenn es nur kein Baby wäre.

Doch das Mädchen kümmerte sich nicht darum.

"Hm... hm... das... ist..." murmelte das Mädchen zum zweiten Mal. Ihre Stimme und Aussprache waren klar und passten nicht zu den Eigenschaften des Körpers.

Ich bin ein Baby geworden.

Das Mädchen schluckte.

Aber was macht das schon?

Selbst wenn dieser Körper ein Baby ist, spielt das keine Rolle. Ich habe es geschafft!

Jetzt werde ich wie diese süßen Protagonistinnen in Manhwa behandelt werden. Ich werde einen vernarrten, heißen Papa haben, ein paar überfürsorgliche, gutaussehende Brüder und der männliche Hauptcharakter wird mich vergöttern.

Genau. Das ist es. Ich habe die langweiligen Tage des Online-Studiums hinter mir gelassen.

Das Mädchen kräuselte die Lippen. Vor Aufregung hätte sie fast ihr Spiegelbild geküsst.

"Du, die ursprüngliche Seele dieses Körpers, mach dir keine Sorgen! Ich werde gut auf deinen Körper aufpassen und in deinem Namen glücklich sein. Du kannst in Frieden ruhen. Ich werde Rache üben an denen, die dir Schaden zugefügt haben, und dich in eine neue Welt führen!"

Das Mädchen schwor dramatisch vor dem Spiegel. Sie ballte die Fäustchen, und ihre blauen Augen leuchteten.

Die Tage, in denen ich Manhwa und deren Strategien studiert habe, waren endlich nicht umsonst. Ich werde an der Spitze der Welt stehen und eine geliebte Protagonistin sein!

Das Mädchen öffnete ihren kleinen Mund und hob den Kopf. Glockenartiges Gelächter erfüllte den Raum.

"MWAHAHAHA! Ihr alle, wartet nur ab! Ich, das große Ich, werde an der Spitze dieser Welt stehen. Ich werde jeden erobern und der Beste sein!"

Das Mädchen lachte, als ob es verrückt wäre. Sie bedeckte ihr linkes Auge und zuckte vor Schmerz zusammen –

künstlicher Schmerz.

"Ahhh, die Kraft, in meinem linken Auge versiegelt. Keine Sorge. Bald wird deine Existenz der Welt offenbart. Es ist so weit. Ja, die Zeit ist reif für einen Protagonisten der Welt."

Das Kleinkind lächelte düster, als es langsam seine blauen Augen entblößte und seine "Krankheit" aushielt.

Ja, das Kind ist unheilbar krank. Es ist ein Fluch, der sich nicht aufheben lässt.

Der Fluch eines Chūnibyō*.

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*Chūnibyō ist ein umgangssprachlicher Begriff, der in der Regel benutzt wird, um frühreife Teenager zu beschreiben, die von Größenwahn befallen sind und so verzweifelt auffallen wollen, dass sie sich einbilden, sie hätten verborgenes Wissen oder geheime Kräfte.