Lerrins Epilog - Teil 2

LERRIN

Mit flachem Atem und trockenem Mund wartete Lerrin neben dem Feuer, wie ein gejagtes Tier, jeder Sinn darauf ausgerichtet, sie zu erblicken. Als sie schließlich Gestalt annahm, befand sie sich gerade am Rande, wo das Feuerlicht über das Gras flackerte. Er bemerkte zuerst eine Bewegung und fuhr mit dem Kopf herum, als ein Schatten am Rande seines Blickfeldes auftauchte. Und sie war da, im Gras stehend, ihn anstarrend.

Das warme Licht des Feuers spiegelte sich in ihren Augen wider und verlieh ihnen einen wilden Glanz. Doch ihr Haar lag offen und ihr Körper... sie hatte sich umgezogen. Sie trug eine jener langen, dünnen Tuniken, die sie zum Schlafen anhatte, als sie im Zelt des Lagers lebten. Im Mondlicht und sanften Windhauch schwebte sie wie feinste Seide um sie herum. Doch weil sie ärmellos war und nur eine Lage Stoff für Komfort und nicht für Schutz bot, konnte sie ihr keine wirkliche Wärme bieten, sie war einfach zu dünn.