Ihn im Stich lassen

Weston starrte Adeline ungläubig an. Sein Kiefer hing locker herab, und er war kurz davor, spöttisch zu lachen. War diese Frau ernst? Und er hatte gedacht, Lydia wäre die Verrückte.

In Adelines Augen loderte ein Feuer. Es war eine winzige Flamme, die einen ganzen Wald verschlingen konnte. Das zurückhaltende kleine Mädchen von einst war verschwunden.

Weston war sprachlos. Er wusste nicht, was er sagen sollte, um sie scharf zurechtzuweisen. Sie musste ihren Platz erkennen. In den Augen des Königs gab es genug Frauen. Viele warfen sich dem Majestät ergebend in die Arme, in der Hoffnung, dass es eine von ihnen schafft, für immer zu bleiben. Alle versuchten es, doch niemand hatte Erfolg.

Adeline war nur eine unter vielen. Bald würde sich der König ihrer überdrüssig sein. Wie ein Kind, das von einem neuen Spielzeug begeistert ist, war seine Begeisterung für sie nur vorübergehend.

"Wie bedauernswert", murmelte Weston.