"Wieso denkst du das?" fragte Jun Hao.
"Spiel dich nicht so unschuldig," sagte sie. "Die Antwort kennst du genau. In dem Moment, wo ich verschwinde, verliere ich auch mein Leben."
Dann blickte sie auf ihre gefesselten Handgelenke herunter. "Und entkommen kann ich auch nicht!", rief sie aus.
Jun Hao lachte leise, was Angel dazu brachte, ihn finster anzustarren.
"Findest du das etwa lustig?", rief sie.
Jun Hao hörte auf zu lachen und hielt sich den Mund zu, schüttelte den Kopf.
"Nein, es amüsiert mich nur," erwiderte er leise.
"Ist das nicht ein und dasselbe?" murmelte sie.
Er lehnte sich an das Bettgestell, unmittelbar neben ihr, und atmete tief durch.
"Findest du das nicht auch amüsant?" fragte er. "Zwei Seelen wie wir, so unterschiedlich und doch mit dem gleichen Schicksal – unser ganzes Leben lang haben wir uns für diese Existenz entschieden, und fliehen können wir ebenfalls nicht."
Stille legte sich über den Raum, bevor Jun Hao Angel schluchzen hörte.