Eine unveränderliche Seele - II

Ian hatte seine Mutter verloren, seinen einzigen Halt und den einzigen Grund für seine Existenz. Abseits seiner Mutter hatte er niemanden, der ihm nah stand. Er war bereit, seine Seele aufzugeben und sich von dem Dämon verzehren zu lassen, den er heraufbeschworen hatte – was konnte schlimmer sein, als sein Leben zu opfern? Nichts.

Ians Blick traf die Augen des Dämons, doch er zeigte keine Furcht, vielmehr war sein Blick von tiefer, grenzenloser Wut erfüllt: „Was willst du?"

Der Dämon musterte Ian eingehend. Es war selten, einen so jungen Menschen wie den Jungen vor ihm zu sehen, der ihn rief. Die meisten, die Dämonen aus der Hölle beschworen, waren weit älter als er. In Anbetracht der Tatsache, dass das Buch in dämonischer Sprache verfasst war, würde es Jahrzehnte, gar Jahrhunderte dauern, bis ein Mensch es lesen könnte. Hatte vielleicht jemand ihm das Lesen beigebracht?

Doch das hatte jetzt keine Bedeutung, dachte der Dämon bei sich.