Das Sonnenlicht drang durch die Samtvorhänge in Annas Zimmer und tauchte den Boden in ein goldenes Licht, das nicht zu dem Unbehagen in ihrer Brust passte.
Sie hatte nicht geschlafen.
Nicht einen Moment der Ruhe. Sie hatte die Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen damit verbracht, auf den Baldachin über ihrem Bett zu starren und die Herzschläge zu zählen, als könnten sie die Frage übertönen, die in ihrem Schädel brannte:
Wo ist die Leiche von Rudy?
Sie war dort gewesen. Perfekt aufgehängt. Ein sauberer, ordentlicher kleiner Selbstmord.
Jetzt war sie verschwunden.
Ein scharfes Klopfen ertönte an der Tür.
"Herein", sagte Anna, wobei ihre Stimme so ruhig blieb wie immer.