Auch Hera machte keine Anstalten, Minerva wegzustoßen.
Sie verstand die tiefe Angst Minervas, die in ihrem Leben behütet und wie eine Prinzessin behandelt worden war und so etwas noch nie erlebt hatte.
Da Rafael, ihre einzige Quelle des Trostes und der Stabilität, bewusstlos war, wusste Hera, dass Minerva sich völlig verunsichert fühlen würde.
Hera streichelte mit ihrem Daumen sanft über Minervas Hände, und diese einfache Geste brachte ein wenig Trost.
Minerva entspannte sich, wenn auch nur für einen Moment, und spürte die Wärme von Heras Berührung.
Doch dann durchbrach das ferne Krachen von Schüssen die Stille und ließ beide Frauen erstarren.
Minerva rückte instinktiv näher an Hera heran, suchte Schutz hinter ihr, und ihr Körper zitterte, als lebhafte Erinnerungen an ihre Entführung an die Oberfläche stiegen.
Der Schrecken jener Nacht - der Schmerz, den sie und ihr Bruder erlitten hatten - wiederholte sich in ihrem Kopf und ließ sie sich ausgeliefert und zerbrechlich fühlen.