Mo Yanshen presste ihre Hand auf ihr wild pochendes Herz, holte tief Luft und kniete nieder, um die Versiegelung des Ofens zu öffnen. Frische Luft strömte herein und entfachte das Feuer im Ofen zunehmend, so dass sein warmes Leuchten ihr sanftes, schönes Gesicht erhellte.
Im Ofen hatte das Feuer das Wasser bereits auf eine angenehme Temperatur erwärmt. Bald begann der Kessel zu schnauben und immer mehr weißer Dampf stieg aus seinem Ausguss auf.
Mo Yans Gedanken waren wie Brei, als sie den zarten Dampffäden zusah. Ihr zuvor unruhiges Herz entspannte sich wie durch ein Wunder bei dem gurgelnden Geräusch des Wassers, und langsam wurde ihr Geist wieder klar. Sie musste sogar schmunzeln.
Der Mann war noch immer verletzt und hatte sie mitten in der Nacht aufgesucht. Seine Absichten waren offenkundig und sie hatte sich schon lange entschieden, nicht zu fliehen – was also gab es da noch zu befürchten? Nun lag die Initiative bei ihr; wenn überhaupt, dann sollte er nervös sein!