Treffen bei 273, aus dem Berg heraus _2

Gao Shu stellte ihre Teetasse hastig ab, klopfte sich die Ärmel ab und stand auf, um zur Tür zu gehen. Die Tür öffnete sich und ein Paar Hände mit ausgeprägten Knöcheln wurde sichtbar, über dem Arm lag ordentlich ein Hahnentritt-Schal – das war Jiang Fulai. Gao Shus Blick glitt hinter ihn, wo ein Mädchen in einer rot bestickten Weste stand, darunter ein aprikosenfarbenes Kleid, und ihren Blick gesenkt hielt. Letzte Woche, als sie Bai Lian getroffen hatte, war sie in schlichter Kleidung erschienen, anmutig und zurückhaltend. Heute war ihr roter Mantel leuchtend und zog alle Blicke auf sich. Es brachte Gao Shu wieder zum Innehalten.

"Tante", begrüßte Jiang Fulai sie, als er die Tür zum Privatzimmer schloss und Gao Shu höflich nickend grüßte. Selbst diese Anrede "Tante" wirkte extrem nichtssagend. Auch Bai Lian grüßte Gao Shu locker und ungezwungen.