Das Märchen von Maria, der Geisterbeschwörerin, Teil eins

Die Luft in Marys Gefängniszelle lag schwer von der tristen Eintönigkeit, die ihr Dasein in den letzten zehn Jahren geprägt hatte. Das kleine Fenster bot einen Einblick in die Außenwelt, doch die stählernen Gitterstäbe waren die ständige Erinnerung an die Grenzen, die sie nicht überwinden konnte.

"..."

Mary konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal gesprochen hatte. Allein mit ihren Gedanken verbrachte sie ihre Tage in Isolation, unterbrochen nur vom Klirren der Gefängnistüren und den vereinzelten Ausrufen, wenn Mahlzeiten verteilt wurden.

Wie es die Routine im Gefängnis vorschrieb, hallte die Stimme eines Wärters durch die sterilen Gänge und kündigte das Mittagessen an. Knarrend öffnete sich die Zellentür, und Mary erhob sich von der harten, unwirtlichen Pritsche.

"Herrgott noch mal", sagte der Wärter, als er sie ansah. "Du bist ja wie ein Geist."

"..." Mary sagte nichts.