Gehorsam verweigern

Soliene wurde hinausgeführt. Der Raum war so still, dass Eva ihren eigenen Atem in den Ohren hören konnte.

"Muss ich mich hinknien und die ganze Nacht beten, wie am vorherigen Tag?" fragte sie mit ruhiger Stimme, trotz des seltsamen Gefühls der Angst, das sie verspürte. Sie versuchte es zu ignorieren, doch es misslang ihr.

"Nein, das hat nicht gut funktioniert", schüttelte er den Kopf. "Wir müssen dir helfen, damit deine Gebete die Göttin erreichen." Eva hätte mit den Augen rollen sollen. Sie hätte seine Worte verspotten sollen, auch wenn es nur in ihrem Herzen war. Sie hätte sich selbst sagen sollen, dass der Mann senil sein müsste, zu glauben, er könne wissen, ob ihre Gebete die Göttin erreichten oder nicht.

Aber so fühlte sie nicht. In ihre Brust schlich sich eine seltsame Angst, als würde jemand ihr ins Ohr flüstern: "Lauf weg!" – sanft, und dennoch kräftig genug, um sie erschaudern zu lassen.