Nachrutschen

Als Emily die dritte Flasche Wein gefunden hatte. Sie hätte sie nicht öffnen und anfangen sollen zu trinken. Stattdessen hätte sie sie wegstellen sollen. Sie hätte einfach den Schmerz eines gebrochenen Herzens ertragen und es hinter sich bringen sollen. Aber die Flasche war zu verlockend gewesen, als dass sie hätte ablehnen können. Und jetzt litt Emily unter den Folgen eines weiteren unbedachten Trinkgelages. Ihr Kopf pochte, und das Öffnen ihrer Augen fühlte sich an, als würde sie von tausend Nadeln direkt in die Iris gestochen.

Zu ihrem Glück schien ihre Mutter noch nicht von der Arbeit gekommen zu sein, so dass es in der Wohnung still war. Es gab keine plötzlichen Geräusche, die den Schmerz ihres Katers noch schlimmer gemacht hätten.

So konnte Emily einfach ein paar Minuten im Bett auftauen und langsam die nötige Willenskraft aufbringen, um aufzustehen, sich die Zähne zu putzen und zu duschen. Beide Tätigkeiten klangen umso verlockender, je länger Emily darüber nachdachte.