Cassandra Haven mochte es nicht, im Unrecht zu sein.
Einige betrachteten es als Fehler. Eine Eigenschaft, die korrigiert werden musste. Aber ihrer Meinung nach war sie einfach nur menschlich. Niemand mochte es, falsch zu liegen. Diejenigen, die behaupteten, es zu mögen, waren entweder sehr schlechte Lügner oder sie waren dazu verdammt, ewige Verlierer zu sein.
Warum falsch liegen, wenn man auch richtig liegen könnte? Das ergab für Cassandra keinen Sinn.
Rechthaben war so viel besser. Aber zum ersten Mal in ihrem Leben musste Cassandra einräumen,
dass es manchmal gar nicht so übel war, sich zu irren.
Sie hatte sich in Emily Molson getäuscht. Die Frau war keine Goldgräberin. Im Gegenteil, wenn überhaupt, dann hatte Emily Molson ein goldenes Herz, weil sie Cassandra vergeben konnte, was sie getan hatte.