Traum Leere

Nach Jaspers Tod hatte Sebastians Neffe unter Schlaflosigkeit gelitten – ein Zustand, dem Sebastian nur vorgetäuschte Sorge entgegenbrachte. In Wirklichkeit hatte er sich innerlich krankhaft amüsiert.

Er freute sich darüber, dass das Trauma, den Tod seines Vaters miterleben zu müssen, den Neffen dazu gebracht hatte, zu vergessen. So sehr war Sebastian mit seinem hinterhältigen Lachen beschäftigt, dass ihm nicht bewusst wurde, dass auch er bei dem Unfall etwas verloren hatte.

Durch die Tötung seines Bruders und Peter Molsons hatte Sebastian auf unerklärliche Weise die Fähigkeit zu träumen eingebüßt.

Zwanzig Jahre lang war da nichts, wenn er nachts die Augen schloss. Keine süßen Träume, keine Albträume, nur ein Abgrund, der ihn Nacht für Nacht verschlang und in den frühen Morgenstunden wieder ausspuckte. Bis zu jenem Morgen, als Sebastian schweißgebadet erwachte, den Namen seines Bruders auf den Lippen, Jaspers enttäuschtes Gesicht fest in seine Lider gebrannt.