577. Weiß-Krankheit

"Ich fürchte, sie hat die Weiße Krankheit", sagte Jean.

Eine Stille folgte seinen Worten. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es.

Jael sah, wie Jeans Nervosität mit jedem Moment der Stille wuchs. Die Augen des Arztes huschten hin und her.

"Sie hat dasselbe vermutet", sagte Jael schließlich.

"Ja? Ihre Mutter ist an derselben Krankheit gestorben, ich bin mir sicher, sie kennt sie gut."

"Sie glaubt, sie wird sterben", sagte Jael direkt.

Jean trat von einem Fuß auf den anderen, verdrehte seine Finger, und Jael sah, wie ihm der Schweiß auf der Stirn stand.

"Jean, sprich frei heraus. Beschönige deine Worte nicht, das hilft niemandem", befahl Jael.

Jean schluckte und nickte auf Jaels Worte. Er blickte auf den Boden, bevor seine Augen sich langsam wieder zu Jaels Gesicht erhoben.

"Sie irrt sich nicht", antwortete er.

"Also wird sie sterben?" fragte Jael. Selbst als er die Frage stellte, spürte er, wie sein Herz zerrissen wurde.