Die Lotosblumen hatten nie zuvor so lebhaft geblüht wie in jenem Sommer.
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Bereits mit zehn Jahren hatte Liu Yao eine der wertvollsten Lektionen seines Lebens gelernt: In der Welt, in der das Recht des Stärkeren galt und er die höchsten Kreise von Groß Ye bewohnte, gebührte nur den Mächtigen das, was sie begehrten.
Etwas Kostbares zu begehren und nicht über die Mittel zu verfügen, es vor gierigen Händen und neugierigen Blicken zu schützen, bedeutete, es zur Zielscheibe zu machen. Es bedeutete, anderen anzuzeigen, dass sie ihn verletzen würden, wenn sie es ihm raubten – und sie würden es genießen.