Lyla
Ich schlenderte weiter, meine nackten Füße drückten sanft in die Erde unter mir, während ich den bekannten Pfad entlangging. Die Morgensonne brach durch das dichte Geäst der Bäume und hüllte meine Haut in einen warmen, goldenen Schein. Jeder Atemzug fiel mir schwer, doch es lag Frieden darin, wie meine Brust sich hob und senkte – eine Ruhe, die gefehlt hatte, seitdem alles in sich zusammengebrochen war.
Nathan hatte mich gefoltert, bis mir nichts anderes übrig blieb, als den Blutschwur zu leisten. Jetzt trug ich immer noch die Spuren der Folter in Form von blauen Flecken und hatte mich absichtlich geweigert, mich an irgendetwas davon zu erinnern. Stattdessen richtete ich meinen Blick auf die Zukunft und nicht auf die Qualen, die ich erdulden musste. Der Wald war zu meinem Rückzugsort geworden – wie schon immer.