Kapitel 72

Die Luft roch nach schalem Bier und feuchtem Holz, der Raum war voller Kisten und altem Mobiliar. Eine karge Glühbirne baumelte von der Decke und tauchte die Szene in grelles Licht.

Thomas wehrte sich gegen die Männer, die es jedoch ablehnten, ihn zu schlagen. Stattdessen bemühten sie sich darum, ihn zu fesseln, ohne ihm Schaden zuzufügen.

Er war ihnen keine große Last, doch die Männer passten mit Bedacht auf, ihm keine Verletzungen zuzufügen.

"Bitte... was wollt ihr?! Wer seid ihr?! Lasst mich frei! Wer euch auch geschickt hat, sollte das nicht tun, ehe er nicht mit mir gesprochen hat. Ich habe nichts verbrochen. Lasst mich gehen."

Gio beobachtete, wie seine Männer Thomas an einen Stuhl banden, seine Handgelenke hinter seinem Rücken und seine Knöchel an den Stuhlbeinen fixierten. Thomas atmete stoßweise, Furcht raste durch seine Adern, als ihm bewusst wurde, wie ernst die Lage nun war. Das war keine bloße Warnung. Das war ein Verhör.