Kapitel 185 - Die Herrin der Geduld

Kestra starrte auf das zerbrochene Glas vor sich, ihre Brauen waren zusammengezogen und ihre Lippen unter den Zähnen versteckt, während Blut von der Stichstelle heruntertropfte. Vor Wut zitternd, stürzte sie sich auf das zerstörte Gefäß am Boden, zwischen den verstreuten Schuppen die im schwachen Goldlicht ihres Zimmers schimmerten, und Tränen liefen über ihre silbernen Augen.

Es konnte nicht sein.

Es durfte einfach nicht kaputt sein.

Sie zog schnell einen Bademantel über, der ihre seidene und durchsichtige Unterwäsche verbarg, und eilte aus dem Raum, den Flur entlang, direkt in ihr Zauberzimmer – nur, um das Grauen vorzufinden.

Alle Gläser, die sie über die Jahre gesammelt hatte, waren zerbrochen, von den Regalen gefallen und auf dem Boden zu Scherben zerstäubt, die Schuppen lagen überall verteilt und vermischt mit den scharfen Glassplittern.