Kapitel 58 - Verschleierte Frau

"Wie war deine Reise? Ich hoffe, die Straße war dir wohlgesonnen. Was möchtest du essen? Trinken? Soll ich dir ein frisches Bad vorbereiten? Oh, liebe Schwester, erzähle mir von deinem Kummer und was dir Erleichterung verschafft. Erzähle mir alles!"

Aniya schien überglücklich zu sein, sie zu sehen, zumindest sah es so aus – hörte sich so an.

Sie wollte ihren Schleier unter keinen Umständen abnehmen, und das bestätigte Belladonnas Verdacht, dass das Feuer ihrer kleinen Schwester Narben zugefügt hatte.

Aniyas Schönheit war etwas, das Belladonna immer sehr geschätzt hatte, und deren Verlust musste schmerzhaft sein.

Belladonna konnte sich nicht vorstellen, welche Schmerzen und Belastungen das für sie bedeutet haben musste, sowohl körperlich als auch seelisch.

Es war unwahrscheinlich, dass Aniya so herzlich zu ihr war nach allem, was ihr widerfahren war; das musste eine Fassade sein!