Kapitel 38 Nichts als die Wahrheit.

Das Gefühl war sanft, vielleicht das Sanfteste, was Leonica jemals an ihren Lippen gespürt hatte. Es fühlte sich vertraut und warm an.

In all den 28 Jahren ihres Lebens hatte sie noch nie ein solches Gefühl erlebt.

Ihr Körper kribbelte, die Nackenhaare stellten sich auf, und ihr Magen drehte sich auf eine Weise um, die ihr ganz und gar nicht gefiel.

Ohne sich selbst oder ihrem Körper eine Chance zu geben, sich an das Gefühl zu gewöhnen, stieß sie sich schnell von Gabriels Brust ab, was dazu führte, dass sie flach auf ihren Hintern fiel und sich eine Wunde in der Handfläche zuzog, der sie dank der Ereignisse, die gerade passiert waren, keine Beachtung geschenkt hatte.

Innerlich verfluchte sie ihr pochendes Herz und schimpfte mit sich selbst, weil sie zugelassen hatte, dass Gabriels Berührung nach fünf Jahren immer noch eine gewisse Wirkung auf sie hatte.