Kapitel 129 : Nach Hause gehen

*Lena*

Er hatte recht damit, sich nicht zu verabschieden.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er gegangen war. Gegen Mittag wurde ich wach, als Regen auf das Zeltdach prasselte. Wassertropfen bahnten sich ihren Weg über die Plane, sammelten sich in der Mitte und rannen an einem der Mittelpfosten herunter, unter dem sich das Wasser auf dem Boden sammelte.

Das Feldbett wirkte plötzlich zu groß für eine Person, seine Ränder kalt.

Er müsste nun in der Nähe der Inseln sein.

Ich zwang mich aufzustehen, mich anzuziehen, kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen und meine Haare zurückzuflechten. Am liebsten hätte ich mich einfach wieder zusammengerollt und geweint, aber meine Tränen waren vergebens. Er würde sein Versprechen halten; das tat er immer.

Mein Kiefer schmerzte noch von dem Biss, den ich ihm in die Brust verpasst hatte. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich schwor, ich konnte sein Blut noch auf meiner Zunge schmecken.