AMELIAS SICHT
Serena und ich saßen allein mitten in ihrem Wohnzimmer, tranken Wodka und aßen Eis. Gerechterweise sollte ich erwähnen, dass sie den Großteil des Wodkas konsumierte, während ich beim Eis blieb. Alkohol war eigentlich nie mein Fall gewesen – der erste Schluck diente lediglich als Geste der Solidarität ihr gegenüber. Zum Glück betrank sie sich nicht; schließlich war es bloß purer Alkohol. Unsere Körper verarbeiteten das ganz anders als bei Menschen; es brauchte wirklich Unmengen, um einen Wolf zu berauschen.
Gegen Abend ging dann die Tür auf und ich sah ihre Eltern mit einem kleinen Mädchen eintreten. Sie sah Serena zum Verwechseln ähnlich, aber ihre Augen waren wie die von Aiden. Es ließ sich nicht leugnen, dass sie ihr Kind war. Ihre Eltern erstarrten kurz, als sie mich erblickten, und ich sah Panik in ihren Augen aufblitzen. Sie wussten nicht, wie viel ich mitbekommen hatte, daher nickte ich ihnen sanft zu, um ihnen zu signalisieren, dass ich Bescheid wusste.