Der kalte Boden, die endlose Qual. Wann genau sie vorbei war, wusste Shen Li nicht. Ihr Körper, ihre Seele, ihre Würde – sie hatte nur das Gefühl, dass alles an ihr in Stücke zerbrochen war. Immer wieder fragte sie sich in Gedanken, warum sie noch lebte, das Leben anderer ertrug und endlose Demütigungen über sich ergehen ließ. "Huo Siyu, töte mich einfach...", murmelte Shen Li leise vor sich hin, unfähig, richtige Worte mit ihrer Kehle zu bilden; ihre Lippen bewegten sich kaum. Die Fesseln an ihrem Körper waren schließlich gelöst, doch fühlte sie absolut nichts. Anstatt auf dem kalten Boden zusammenzubrechen, wurde sie in einer eiskalten, kräftigen Umarmung gehalten und waagerecht angehoben.