Kapitel 3: Das Spiel beginnt

Die nächste Woche war ein wirres Geflecht aus Arbeit und Gedanken an Daniel. Sie konnte ihn nicht vergessen – seine Art, sie zu durchleuchten, als wäre sie ein Buch, dessen Seiten er bereits kannte. Ayla versuchte, die Begegnung abzutun, doch etwas in ihr verlangte nach mehr. Es war wie ein Knoten in ihrer Brust, ein unaufhörlicher Drang, zurückzukehren.

Und so stand sie wenige Tage später wieder vor der unscheinbaren Tür des Clubs.

Daniel erwartete sie, als hätte er gewusst, dass sie kommen würde. „Du bist zurück", sagte er schlicht, ohne Überraschung in der Stimme.

„Ich bin mir nicht sicher, warum", gab sie zu. Es war die Wahrheit, und sie wusste, dass Lügen hier nichts brachten.

„Weil du Kontrolle suchst", antwortete er. „Und gleichzeitig die Freiheit, sie loszulassen."

Seine Worte trafen sie wie ein Schlag. Kontrolle war das Fundament ihres Lebens. Ohne sie würde alles auseinander brechen. Doch in der Dunkelheit seiner Stimme lag die Verheißung, dass Loslassen keine Schwäche war – sondern Stärke.

„Du musst mir vertrauen", sagte er. „Aber Vertrauen ist nichts, das man schenkt. Es wird verdient. Und manchmal gebrochen."

Sie zögerte. „Und was passiert, wenn es gebrochen wird?"

Daniels Gesicht wurde undurchdringlich. „Dann lernst du, was du wirklich bist."