Wahrheiten, die erschüttern

Eva

Meine Haut prickelte und mein Herz setzte zu einem Sprint an, als die Bedeutung seiner Worte mich traf. Meine Lippen zitterten, als ich sprach.

"Das meinst du nicht ernst", hauchte ich atemlos. "Es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht verletzen..."

Die Worte, die ich sagen wollte, erstickten in meiner Kehle, als seine Miene unverändert blieb. Nicht das kleinste Zucken. Seine Augen waren kalt - kälter, als am ersten Tag unserer Begegnung.

"Ich meinte jedes Wort. Und weil ich deine gut gehüteten Geheimnisse kenne, wäre es nur fair, wenn ich dir auch die meinen verrate."

Er trat näher und sein Duft kroch durch die Luft. Irgendwie war er fremd - durchsetzt mit dem Hauch von Verwesung. Ich musste fast die Nase rümpfen. Der Geruch, der mich erreichte, war Fäulnis - widerwärtig süßlich mit einer stechenden Beinote, wie von verdorbenem Fleisch, der mir entgegensprang.

Etwas stimmte nicht. Etwas war sehr falsch.

Seine Haut war nicht nur blass. Sie war leichenblass.