Athenas Herz raste schmerzhaft, als ein Wirbelsturm von Gefühlen in ihr tobte. Verrat hing an ihr wie dichter Nebel, verdichtete die Luft um sie herum. Aiden, die eine Person, von der sie dachte, sie könne ihr mehr vertrauen als jedem anderen, hatte ihr eine so wichtige Wahrheit vorenthalten. Sie hatte immer ihr Herz bei ihm ausgeschüttet, hatte ihre tiefsten Ängste und Unsicherheiten mit ihm geteilt. In gewisser Weise sollte er ihr engster Vertrauter sein – noch enger als Gianna.
Wie konnte er ihr etwas so Bedeutendes verschweigen? Der Gedanke nagte an ihrem Kern, ließ ihren Magen sich umdrehen und verursachte ihr Übelkeit. Sie fühlte sich klein und sogar töricht, weil sie dachte, dass ihre Bindung unzerbrechlich wäre, egal was passierte. Denn das Fundament ihrer Freundschaft schien unter ihr zu zerbröckeln.