103 Solange du mich liebst

Nuris POV

Ich wusste, dass Sibyl in meinem Zelt auf dem Bett lag, also ging ich viel schneller als sonst zum Zelt zurück.

Als Ritter war ich es gewohnt, in der Armee zu leben. Für mich ist ein einfaches Zelt mein zweites Zuhause. Solange ich schlafen kann, ist jedes Zelt für mich gleich.

Aber heute ist es anders. Ich sah mein Zelt in der Ferne. Seine Umrisse verblassten in der Dunkelheit, als würde ein Haken an mir hängen und mich zwingen, schneller darauf zuzugehen.

Ich trabte zum Zelt, hielt an der Tür inne, sah mich um, vergewisserte mich, dass mich niemand in solcher Eile sah, und ging dann ruhig hinein.

Der Raum war still, nur eine Kerze brannte. Eine Flamme zuckte leicht, und die Schatten der Gegenstände im Raum schwankten mit ihr.

Das Bett in der Ecke lag im Schatten. Alles, was ich sehen konnte, war die Wölbung auf dem Bett, nicht Sibyls Gesicht.

Ich ging langsam, bewusst, nah ans Bett heran und begann mich langsam auszuziehen.