Folter (1)

Der beißende Geruch von Blut durchdrang die Luft im Hauptsaal des Kaiserpalastes. Qin Yu Yan saß aufrecht auf dem Thron, der symbolisch für den Kaiser stand. Ihr schönes und anmutiges Gesicht zeigte ihr übliches sanftes Lächeln, aber das Lächeln erreichte ihre Augen nicht.

Unterhalb des Throns im Saal saß eine Gruppe von Jüngern des Qing Yun Clans, angeführt von Jiang Chen Qing, mit höhnischen Mündern, während sie alle auf die zusammengekauerte Gestalt eines Mannes blickten, der mitten im Saal auf dem Boden lag.

Die prächtigen Kleider des Mannes waren nun zerfetzt, seine Haare ein Durcheinander, und unzählige große und kleine Wunden bedeckten seinen zusammengekauerten Körper. Hellrotes Blut tropfte aus klaffenden Wunden und ergoss sich auf den kalten Marmorboden, und seine sonst aufrechte und gerade Haltung war zu einem eng zusammengerollten Ball reduziert worden, der vor Qualen zitterte.