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Emmelyn betrachtete den Trank in der kleinen Glasflasche in ihrer Hand und fühlte sich verzweifelt. Frau Adler war vor Stunden gegangen. Jetzt war sie allein mit ihren Gedanken.
Emmelyn versuchte, ihren Kopf freizubekommen, indem sie sich ans Fenster in ihrem Gemach setzte und den wunderschönen Garten draußen betrachtete. Alle von den Gärtnern gepflanzten Blumen blühten in voller Pracht. Es war Mitte des Frühlings und die ganze Welt erwachte zum Leben.
Aber irgendwie hatte Emmelyn das Gefühl, dass ihre Welt langsam starb.
Sie konnte jetzt wirklich tiefes Mitgefühl für ihren Ehemann empfinden, da sie nun auf seiner Seite des Zauns stand. Es musste so schrecklich sein, sein ganzes Leben lang mit dieser Schuld, diesem Zorn und dem Gefühl der Hilflosigkeit zu leben.
Sie hatte erst kürzlich erfahren, dass sie verflucht war, aber es fühlte sich so unerträglich an. Diese Gefühle fraßen sie von innen auf.