Sie griff in Fu Qiyuans Manteltasche und zog sein Handy heraus.
Fu Qiyuan runzelte die Stirn, protestierte aber nicht.
"Ranran, wie lautet deine Telefonnummer?"
Su Ran war etwas überrascht, nannte aber trotzdem ihre Telefonnummer.
"In Kürze wird Oma dir die Nummer auf dein Handy schicken. Du musst kommen, okay?"
"Okay."
Su Ran sagte mit einem Lächeln, nickte Fu Qiyuan zu und wollte gerade die Autotür öffnen, um auszusteigen.
Eine kühle und duftende Wärme umhüllte sie in dem Moment, als der kalte Atem sie streifte.
Als sie nach unten blickte, sah sie das Sakko, noch warm von der Körperwärme des Mannes, über ihre Schultern gelegt.
Su Ran war etwas verwirrt.
"Zieh es an, deine Hände sind kalt."
Die tiefe Stimme des Mannes klang etwas kühl, wärmte aber unerwartet Su Rans Herz.
Dieser Mann, dem sie erst einmal begegnet war, hatte ihr immer wieder Wärme geschenkt.
"Es ist schon gut, ich bin bereits zu Hause. Wir sind nur Schiffe, die in der Nacht aneinander vorbeifahren; es wäre umständlich, es später zurückzugeben."
Su Ran sagte dies, während sie gerade dabei war, den Mantel auszuziehen, um ihn ihm zurückzugeben, aber Fu Qiyuan hielt sie davon ab.
"Behalte ihn an. Es wird in Zukunft noch genug Gelegenheiten geben", sagte der Mann, seine Lippen leicht gekrümmt, sein Ton etwas bedeutungsvoll.
Su Ran war ziemlich überrascht und sehr verwirrt.
Als die alte Dame dies sah, glänzten ihre Augen zufrieden und ein verschmitztes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Es schien, dass dieser Schlingel nicht so ahnungslos war, wie er aussah!
Aber seine Gesundheit...
Die Stimmung der alten Dame wurde wieder melancholisch.
"Geh nach oben. Erkälte dich nicht."
Unfähig, sein Beharren abzulehnen, akzeptierte Su Ran, nickte ihm zu, öffnete die Autotür und ging.
Fu Qiyuan saß im Auto und beobachtete ihre sich entfernende Gestalt, seine Lippen kräuselten sich zu einem subtilen, kaum wahrnehmbaren Lächeln. Ein Funke Licht blitzte in den Tiefen seiner dunklen Augen auf, gefährlich und tiefgründig, wie ein Raubtier, das seine Beute ins Visier nimmt.
-
Zu Hause angekommen, zog sie die Jacke des Mannes aus und betrat barfuß das Badezimmer.
Sobald ihr Körper vollständig in das heiße Wasser eingetaucht war, verflog in diesem Moment alle Müdigkeit und Schläfrigkeit.
Sie lehnte ihren Kopf an den Rand der Badewanne, schloss die Augen und genoss die kurze Ruhe und Stille.
Mit Gefahr vor und hinter sich musste sie ständig auf der Hut sein. Ein Moment der Unachtsamkeit konnte zu einem unumkehrbaren Absturz führen.
Nach zehn Minuten stand Su Ran aus der Badewanne auf, spülte ihren Körper schnell ab, griff nach dem Bademantel neben ihr, wickelte ihn um sich, band den Gürtel zu und trat barfuß aus dem Badezimmer.
Su Ran genoss es, barfuß zu gehen, besonders wenn die kühle Empfindung vom Boden durch ihre Fußsohlen in ihr Gehirn drang. Es schien ihren Geist klar zu halten.
Nachdem sie ihre Haare mit einem Föhn getrocknet hatte, ging sie aus dem Schlafzimmer und bemerkte sofort das Sakko des Mannes auf dem Sofa.
Sie hielt inne, stand still, etwas in Gedanken versunken.
Sie dachte, dass sie, die sich an Einsamkeit und Alleinsein gewöhnt hatte, den Glanz nicht mehr spüren könnte, wenn die Lichter zum ersten Mal angehen, die Dämmerung hereinbricht.
Doch in dieser stillen Regennacht gab es eine Spur Sonnenschein, die ihr lange gefrorenes Herz mit einem Hauch von Wärme erwärmte.
Su Rans Gedanken wurden vom Klingeln des Telefons aus dem Badezimmer unterbrochen.
Sie rieb sich die Stirn, ging zum Badezimmer und ein verspieltes, spöttisches Lächeln erschien auf ihrem strahlenden Gesicht, als sie die Anrufer-ID sah.
Sie ließ das Telefon lange klingeln, fast bis zum Auflegen, bevor sie schließlich antwortete.
"Warum hast du so lange gebraucht, um das Telefon abzunehmen?"
Sobald sie abnahm, erklang Su Hongdes Stimme, wütend und unfreundlich.
Su Ran schien an die Einstellung ihres Vaters ihr gegenüber gewöhnt zu sein, immer voller Abscheu und Gleichgültigkeit, sie ansehend, als wäre sie sein Erzfeind.
Wenn sie nicht sicher gewesen wäre, dass sie ein Mitglied der Su Familie war, hätte sie vielleicht gedacht, sie hätte in einem früheren Leben das Ahnengrab ihrer Familie geschändet.
"Willst du etwas?"
Su Rans Ton war kalt und distanziert.