Alex schaute auf den Igel, unsicher, ob er dessen Absichten richtig deutete.
Alex zeigte mit seinem Schwert auf den Turm und blickte den Igel an.
Der Igel reagierte nicht.
Er starrte Alex weiterhin erwartungsvoll an.
'Scheiße! Will es, dass ich diesen ätherischen Turm für es hole?!', dachte Alex.
'Zwingt es mich, ihn zu holen?!'
Alex begann, in eine andere Richtung zu gleiten, weg von dem Igel.
KNARRRR!
Der Igel folgte Alex' neuer Bahn und erreichte schnell die Stelle, zu der Alex glitt.
'Verdammt! Es lässt mich nicht gehen! Es wird mich wahrscheinlich töten, wenn ich den See verlasse!'
Alex steckte zwischen Baum und Borke fest.
Er musste sich entweder dem Igel oder dem Ding im See stellen.
Beide Kreaturen waren weit jenseits seiner Fähigkeiten!
Alex fühlte sich erdrückt und unglaublich frustriert.
Andere entschieden über sein Schicksal!
Er hasste das!
Alex sah den Igel hasserfüllt an, aber dessen Verhalten änderte sich nicht.
Er blickte Alex immer noch erwartungsvoll an.
Nach einer Weile ballte Alex die Faust.
'Wenn ich wählen muss, werde ich dem Igel helfen', dachte Alex. 'Der Igel hat mich zumindest belohnt, als ich ihm etwas gegeben habe. Stattdessen wird mich dieses Ding im See wahrscheinlich einfach ignorieren oder verschlingen.'
'Leider bin ich nicht mächtig genug, um Forderungen zu stellen. Ich bin völlig der Gnade des Igels ausgeliefert.'
Schließlich verscheuchte Alex die Eidechse.
Er wollte nicht, dass sie verletzt wird.
Alex wandte sich dem ätherischen Turm zu, und die Eidechse verstand, was Alex meinte.
Ohne zu zögern schoss die Eidechse zum Ufer des Sees und verschwand im Wald.
Der Igel schaute ihr nicht einmal nach.
'Natürlich kümmert sich die Eidechse nur um mich, solange ich ihr nützlich bin. Sie wird mich beim ersten Anzeichen von Schwäche im Stich lassen. Sie könnte mich sogar töten, wenn ich Schwäche zeige', dachte Alex.
Allerdings hatte er so etwas schon erwartet.
Die Eidechse war nicht Alex' Haustier.
Sie war ein wildes Tier und obendrein ein Reptil. Reptilien waren nicht für ihre Zuneigung zu anderen Tieren bekannt.
Schließlich bewegte sich Alex um den ätherischen Turm herum und hielt hinter ihm an.
Jetzt war der Turm vor Alex, und hinter dem Turm, am Rand des Sees, war der Igel.
Alex würde auf den Turm zuschießen, ihn absorbieren und weiter auf den Igel zurasen.
Das war die beste Methode, die ihm einfiel.
Alex holte tief Luft und bereitete sich mental vor.
SCHING!
Dann stieß Alex sein Schwert ins Eis und schoss vorwärts.
Alex beschleunigte so stark er konnte.
Und dann traf Alex' gefrorener Arm auf den ätherischen Turm!
WUUUUSCH!
Es war, als wäre der Turm gestört worden!
Der ätherische Turm wurde deformiert.
Die Form des Turms veränderte sich, und er begann sich um Alex' Arm zu wickeln.
Es war wie ein weiches Band aus Papier, das mitgezogen wurde.
ZZZSCH!
Man konnte das Geräusch von Zischen hören, als die ätherische Form des Turms sich in einem Augenblick um Alex' Körper wickelte.
Alex fühlte sich, als würde er von etwas erschreckend Kaltem berührt!
Doch Alex' Körper wurde nicht eingefroren oder verletzt.
Alex spürte, wie eine kalte Empfindung in seinen Körper kroch. Allerdings begann die Außenseite seines Körpers wieder warm zu werden.
Es war, als würde die kalte Empfindung durch seinen Körper wandern.
Alex spürte, wie die kalte Empfindung aus eigenem Antrieb in seinen Kopf eindrang.
Doch es schien eine Blockade zu geben, die sie am Weiterkommen hinderte.
Nach einem Moment gab die kalte Empfindung auf, in Alex' Kopf zu gelangen, und wanderte wieder zu seinem gefrorenen Arm.
Plötzlich gewann Alex' linker Arm wieder Gefühl, und er fühlte, wie sein Arm noch kälter wurde als zuvor.
Alex schaffte es kaum, seinen linken Arm in Panik zu bewegen.
WUUUUSCH!
Plötzlich kam ein erschreckend kalter Wind aus Alex' linkem Arm.
Der kalte Wind traf auf die Eisdecke unter Alex, und eine zusätzliche Eisschicht bildete sich an dieser Stelle.
Doch gleichzeitig geschah etwas Schockierendes!
Alex' Arm erwärmte sich augenblicklich!
Tatsächlich fühlte sich Alex' Arm plötzlich ziemlich heiß an!
Es war, als hätte Alex die ganze Kälte in seinem Körper gesammelt und ausgestoßen.
Sogar der Eisspeer, der in seiner Schulter steckte, schmolz weg.
Es war, als würde Alex' linker Arm nach den gleichen Prinzipien wie eine Klimaanlage funktionieren!
Um einen Raum zu kühlen, muss eine Klimaanlage die Wärme irgendwo anders hin transportieren.
Wenn das Innere eines Raumes genauso heiß ist wie das Äußere und die Klimaanlage eingeschaltet wird, wird das Innere kälter und das Äußere heißer.
Die heiße Temperatur wird gesammelt und ausgestoßen.
Alex' Arm hatte anscheinend etwas nach dem gleichen Prinzip getan, aber umgekehrt.
Alex hatte die Umgebung gekühlt, was dazu führte, dass sein linker Arm heißer wurde.
Allerdings hatte Alex gerade weitaus größere Probleme und keine Zeit, das jetzt zu analysieren.
All das war in nur drei Sekunden geschehen.
Und drei Sekunden nachdem Alex den ätherischen Turm absorbiert hatte...
BUUUUUM!
Ein gigantisches, braunes... felsbrockenartiges Ding brach durch die Mitte des Sees.
Es war über zehn Meter hoch und fast drei Meter breit.
Eine Linie verlief durch das felsbrockenartige Ding.
Alex wusste, was das war, und sein Herz schlug heftig in seiner Brust.
'Das ist der Schnabel eines riesigen Kraken!' erkannte er.
Wenn allein der Schnabel des Kraken schon zehn Meter lang war, wie riesig war dann das ganze Wesen?!
Der Schnabel hatte sich durch die Mitte des Sees gebohrt und sich darum geschlossen.
Der Krake hatte wahrscheinlich angenommen, dass Alex noch dort war.
Glücklicherweise hatte Alex sich beim Rutschen am ätherischen Turm festgehalten.
Alex blickte voller Schrecken hinter sich.
BOOOOOOOM!
Plötzlich explodierte der gesamte See!
Der gigantische Krake hatte bemerkt, dass er nichts gefangen hatte, und sein gesamter Körper brach aus dem See hervor.
Er konnte seinen Köder nicht loslassen!
Es kostete zu viel Mana, um so etwas zu verdichten!
Fast 50 Meter lange Tentakel erstreckten sich über den See, als ein gigantischer Kopf aus dem Wasser auftauchte.
Die Augen des Kraken blickten sich schnell um und entdeckten sofort den fliehenden Alex.
BOOOOOM!
Die Tentakel schlugen alle auf den gefrorenen See ein.
Überraschenderweise brach das Eis nicht.
Das lag daran, dass der Krake seine Eiskräfte benutzt hatte, um die Härte des Eises zu erhöhen.
Als der Krake seine Tentakel niederschlug, verließ sein Körper das Wasser und flog auf Alex zu.
Er hatte sich über 50 Meter in die Luft geworfen, direkt auf Alex zu!
Alex' Herz blieb fast stehen.
Dieser Krake war zu schnell!
Er würde ihn in einem Augenblick einholen!
'Ich bin tot!'
Die Tentakel des fliegenden Kraken streckten sich nach Alex aus.
Er würde ihn in einer Sekunde fangen!
Alex blickte mit verzweifelten Augen nach vorn.
Doch was er sah, ließ ihn verzweifeln.
Der Igel hatte sich umgedreht!
Er schaute ihn nicht einmal mehr an!
Alex' Augen öffneten sich weit vor Entsetzen.
Und dann änderte sich alles!
KNALL!
Es war ein lauter, explosiver Klang.
Es war, als wäre eine Granate explodiert!
Plötzlich spürte Alex, wie ein Sturm seinen Körper traf.
Ein fürchterlicher Wind war plötzlich aufgekommen, und Alex' Körper wurde unkontrolliert über den See geschleudert!
Während Alex herumgewirbelt wurde, gelang es ihm, einen Blick auf den Kraken in der Luft zu erhaschen, und ein Bild brannte sich in sein Gedächtnis ein!
Über 20 extrem lange, grüne Nadeln hatten sich in den Körper des Kraken gebohrt!
Das war der Grund für den explosiven Klang und den fürchterlichen Sturm!
Die Nadeln waren vom Körper des Igels explodiert, hatten Alex' Körper mit unvorstellbarer Geschwindigkeit passiert und sich in den Kraken gebohrt!
Der Wind der Nadeln hatte Alex über den See geschleudert!
Die bloße Kraft der Nadel-Explosion hatte den massiven Kraken in der Luft gestoppt!
Dann sah Alex, wie der Igel schnell hinter sich spähte.
Danach wandte er sich wieder ab.
KNALL!
Eine weitere fürchterliche Explosion und weitere zwanzig Nadeln schossen durch den Kraken!
Der Boden unter dem Igel brach aufgrund der unvorstellbaren Kraft, und der Krake wurde über den See geschleudert.
KNALL!
Eine weitere Explosion und der Krake wurde noch weiter weggeschleudert!
Alex erhob sich schnell wieder vom Boden und rannte zum Rand des Sees.
Der Igel drehte sich um und explodierte dann nach vorne.
BOOOOM!
Der Igel explodierte mit absolut furchterregender Geschwindigkeit!
Er raste um den See herum und vermied das Eis. Er wusste, dass das Eis seinem Gewicht nicht standhalten würde.
Alex' Augen öffneten sich schockiert, als er die unwirkliche Geschwindigkeit des Igels sah.
Wie konnte er gedacht haben, dass der Igel langsam war?!
Dieses Ding bewegte sich mit über 200 km/h!
Alle Bäume um ihn herum wurden völlig vernichtet und hinterließen eine erschreckend lange Spur der Zerstörung.
KNALL!
Inzwischen landete der Krake außerhalb des Sees, im Wald.
Seine Tentakel schlugen gewaltsam um sich und zerstörten alles in seiner Umgebung.
Einige Sekunden später erreichte der Igel die Nähe des Kraken.
KNALL! KNALL! KNALL!
Alex konnte es nicht sehen, aber er hörte die Geräusche von zwei gigantischen Bestien, die in der Ferne kämpften.
Dies war kein Kampf, in den er sich einmischen konnte!
Allerdings verstummten die Geräusche in weniger als zehn Sekunden.
Der Kampf war bereits vorbei!
Alex holte tief Luft.
Dann machte er sich langsam auf den Weg zum Kampfgebiet.
Alex konnte einige grüne Nadeln über den Bäumen hervorragen sehen, und sie bewegten sich.
Er konnte keine gigantischen Tentakel über den Bäumen sehen.
Das bedeutete, dass der Igel gewonnen hatte.
'Natürlich, der Hegemon ist der Hegemon,' dachte Alex.
Alex beruhigte sich langsam, als er erkannte, dass er dem Tod entkommen war.
'Ich frage mich, ob der Igel mich belohnen wird? Ich hoffe es. Jetzt zu fliehen macht keinen Sinn. Wenn der Igel mich töten will, kann ich nichts dagegen tun.'
Alex hoffte nur, dass sich die Persönlichkeit des Igels nicht plötzlich in eine grausame verwandeln würde.